Warum wir bleiben
Wir sind es gewohnt, wir kennen es gut.
Daran was zu ändern, da fehlt uns der Mut.
Wir finden es gar nicht so schlimm eigentlich
Da nervt schon die Frage an und für sich.
Wir mögen es ziemlich und fühlen uns wohl,
Wem das nicht genug ist, hallo, der ist hohl.
Wir hassen es, fühlen uns ständig bedrängt
Das Leben wie in ein Korsett reingezwängt.
Es ist die Erfüllung all unserer Träume.
Sie wachsen für uns in den Himmel – die Bäume.
So glücklich und froh sind wir selten gewesen
So kann unsere traurige Seele genesen.
Wir wissen überhaupt nicht was das alles soll
Und nichts an der Lage ist irgendwie toll.
Es fehlt uns an allem – Respekt und auch Liebe
Und beten, dass das nicht auf ewig so bliebe.
Wir bleiben, wir warten, geniessen und hoffen
Wir leiden, resignieren und sind doch nicht offen.
Denn da wo wir sind, ob gut oder schlecht
Sind wir tief verstrickt in ein Wurzelgeflecht
Das läßt uns nicht los, kann uns trotzdem erdrücken
Beziehungen haben ihre ganz eigenen Tücken.
Doch Wurzeln sind wichtig, sie lassen uns leben
Das ist es und deshalb bleiben wir eben.
(November 2019)
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